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Homeoffice mal anders

Arbeiten von unterwegs – geht das? Von WorkingSpaces, Arbeiten im Camper Van und was auf dem Weg passiert.


Bevor wir letzten Oktober losgefahren sind, hatte ich mir überlegt, dass ich jede Woche mindestens zwei Tage von unterwegs arbeiten möchte. Viele fragten mich, wie ich mir das vorstellen würde und ob das gehen würde. Ich antwortete meist, das wird schon irgendwie gehen – und ich hatte recht!


Verschiedene Modelle habe ich bisher ausprobiert. Im Mietshaus, im Camper, im Working Space, in Aufenthaltsräumen auf Campingplätzen, in Wohnungen und in umfunktionierten Gemeinschaftsräumen von Hotelanlagen.


Ein spannender Arbeitsalltag mit seinen Herausforderungen und Belohnungen. Hier ein kleiner Einblick:

Zuerst einmal, ich bin Grafikerin. Bei meinem Job gibt es viel interne Kommunikation: Morgendliche Video-Konferenzen, Absprachen zwischendurch, Datenmengen werden hin und her geschoben ... Also ganz wichtig für mich: Internet! Da war ich etwas aufgeregt, ob das klappen würde. Hier hat Portugal mich überrascht! Internet hat man fast überall. Also wusste ich zumindest schon mal, dass ich mein Telefon als Hotspot nutzen kann. Auch Videocalls funktionieren damit super.


WICHTIG: Mitgebrachtes Internet, also über einen deutschen Vertrag, funktioniert nur für 4 Monate. Danach haben wir uns eine Prepaid-Karte gekauft. Gibts überall, ist also auch kein Problem. Wir haben uns für MEO entschieden – 40 €/30Tage, unbegrenztes Internet. Top!


Nachdem ich einigermaßen beruhigt war, was das Internet anging, habe ich mich im Internet nach Working Spaces in der Algarve umgeschaut. Und schon wieder wurde ich positiv überrascht. Es gibt in den verschiedenen Städten meist mehrere Möglichkeiten. Kosten zwischen 10 und 15 € pro Tag, das finde ich völlig in Ordnung.


Kurze Info: Working Spaces sind Räume, die zum Arbeiten zur Verfügung gestellt werden. Sie bieten Schreibtisch und Stuhl, Internet und teilweise Getränke zum kleinen Preis. Beachten sollte man die Öffnungszeiten. Hier und da gibt es Mittagspausen, an die man sich halten muss. Außerdem gibt es oft Regeln für Telefonate und manchmal angebotene Konferenzräume. Man kann einen Schreibtischplatz meistens tageweise mieten, hin und wieder gibt es Wochen- oder Monatsangebote.


Nachdem ich mir einen solchen Working Space ausgeguckt habe, ist unsere nächste Herausforderung: können wir mit unserem Camper dort in der Nähe parken und übernachten? Und wenn nicht, gibt es öffentliche Verkehrsmittel, die ich von dort nehmen kann?


Ich hatte schon verschiedene Situationen und jede hatte ihre eigene Schönheit. So bin ich schon 20 Minuten durch eine noch etwas verschlafene Stadt spaziert, habe auf dem Weg zur Arbeit die Sonne hinter Hügeln oder gar hinter dem Meer aufgehen sehen. Oder ich bin morgens vom portugiesischem Busfahrer begrüßt worden und hatte das Gefühl von Unabhängigkeit und Dazugehörigkeit. Zudem habe ich die Busfahrten genutzt, um etwas Portugiesisch zu lernen.


Im Working Space angekommen, spielen sich unterschiedliche Szenarien ab. Mal arbeitet jeder dort gern für sich, mal wird viel kommuniziert. Aber egal wie, man lernt interessante neue Menschen kennen, tauscht sich aus und wenn es sich ergibt, geht man mittags mal auf einen Kaffee zusammen raus. Diese Momente genieße ich immer sehr.


Bei meiner Recherche stellte ich fest, dass sehr unterschiedliche Räumlichkeiten angeboten werden und ein Working Space fiel mir besonders auf. Die Homepage war hübsch und mit Liebe gestaltet. Die Fotos vielversprechend. Da wollte ich unbedingt mal hin! Und so wurde CoCreate in Portimão mein liebster Arbeitsplatz. Da lohnt sich sogar die 10er-Karte! Hanna und Jack sind tolle Gastgeber. Sie sind darauf bedacht, dass sich jeder wohlfühlt und sorgen damit für eine familiäre Atmosphäre. Kann ich nur empfehlen ;)

Eine Frau ist fertig mit Arbeiten im Working Space.
Feierabend im Working Space "CoCreate"

An vielen Orten gibt es aber auch keinen Working Space in der Nähe oder die Pläne laufen anders als gedacht. So strandeten wir mal auf einem Campingplatz, weil Amano krank war.


Hier gab es WLAN, aber nur im Aufenthaltsraum. Also habe ich mir morgens meine Tasche geschnappt und bin – mit dem Sonnenaufgang – dorthin gelaufen. Am Vorabend hatte ich Bescheid gesagt, so war der Raum auch schon um 7:30 auf. Nach deutscher Zeit 8:30. Die Zeitverschiebung sollte man immer im Blick haben. In so einem Aufenthaltsraum lernt man wieder ganz andere Menschen kennen. Die Möbel sind nicht für 8 Stunden Arbeit gemacht, aber das Internet funktionierte – was will man also mehr!


Auf anderen Campingplätzen ohne WLAN und ohne Raum arbeitete ich vom Camper aus. In Deutschland besorgte ich mir vorher einen Tisch für das Lenkrad. So mache ich die ersten Calls und Vorbereitungen vorne in der Fahrerkabine und lasse Amano noch etwas schlafen ;) Denn sobald er wach ist, ist er so lieb und baut mir das Vorzelt auf, dann kann ich vor dem Bus draußen arbeiten.

Sobald die Sonne zu sehr blendet oder es zu laut wird draußen, zieht Amano unser Bett an Seilen nach oben und darunter ist ein Tisch, an dem ich dann weiter arbeite. (Wir überlegen uns gerade eine Lösung, damit ich selbst unser Schlafzimmer in ein Arbeitszimmer umwandeln kann.) Diese Art des Homeoffice funktioniert auch wunderbar, man muss sich nur zu zweit arrangieren. Dafür hab ich alles dabei und wir können zusammen Mittag machen.

Arbeitsplatz mit Laptop von einer Grafikerin.
Das kleine Set-Up einer Grafikerin.

Das klassische Homeoffice habe ich anfangs ausprobiert. Wir hatten in Albufeira für kurze Zeit ein Haus gemietet. Von dort aus arbeitete es sich sehr gut, das war ein fabelhafter Einstieg.


Später mietete ich mir hier und da mal eine kleine Wohnung. Als kurze Pause vom Camperleben. Hier erstaunte mich allerdings das erste Mal die Erfahrung, dass das WLAN nicht wirklich gut funktionierte und das, obwohl ich nachgefragt hatte. Mein Hotspot konnte mir zum Glück mal wieder aushelfen.


Die Herausforderungen meines neuen Arbeitsplatzes machen meinen Arbeitsalltag spannend und abwechslungsreich. Ich freue mich immer wieder auf das „Neue“, muss aber auch zugeben, dass ich immer wieder erleichtert bin, wenn alles gut funktioniert.


Durch die Arbeit bleibe ich ein Stück mehr mit Hamburg und dem „Bekannten“ verbunden. Das gibt mir Halt, wenn das „Neue“ noch dabei ist, Form anzunehmen.


Ein bisschen entfremde ich mich natürlich von meinen Arbeitskollegen und meinem Arbeitsplatz. Deshalb bin ich sehr dankbar für unsere morgendlichen Videocalls und die vielen Telefonate zu den Absprachen. Dadurch wissen wir, wie der andere aussieht, wie er sich anhört und bleiben verbunden. Immer wenn ich in Hamburg bin, schaue ich im Büro vorbei und arbeite von dort aus. Danke, dass das so gut funktioniert und ihr mich damit unterstützt meine Träume umzusetzen.

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